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Was ist QUELL?

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Was ist QUELL?

Wofür steht die Abkürzung QUELL?

Qualitätsgesicherte Liquidationsordnung für Lungenärzte.

Was schmerzt?

Der Arzt von heute hat es alles andere als leicht: Pauschalen und Budgets machen ihm das Leben schwer. Profiteur im jetzigen System ist derjenige, dem es gelingt, möglichst viele (gesunde) Patienten in die Pauschale zu locken und Arbeit an andere zu delegieren. Gleichzeitig lohnt sich die wiederholte Kontrolle von (gesunden) Risikopatienten. Je schwieriger die finanzielle Lage des einzelnen Arztes wird, desto leichter erliegt er der Versuchung, wirtschaftliche vor medizinische Notwendigkeiten zu setzen. So darf es nicht weitergehen, sonst verliert der Arztberuf seine Attraktivität und die Würde des Arztes nimmt Schaden.

Was können wir tun?

Die Qualitätsgesicherte Liquidationsordnung für Lungenärzte (QUELL) ist ein Beispiel für eine Lösung des oben beschriebenen Problems. QUELL verstehen wir als Marke für Qualität, Transparenz und Effizienz.

Das Prinzip sieht wie folgt aus:

Zunächst ist die Vergütung an die Qualität zu koppeln. Medizinisch sinnvolle Leistungen müssen durch eine bessere Vergütung attraktiv werden, Überflüssiges darf kein Honorar bringen. Die Dokumentation muss im Rahmen der Abrechnung ohne großen Zusatzaufwand erfolgen. Die Patientenprobleme sind dabei transparent zu machen, die Systemkennzahlen müssen aus der Ergebnisdokumentation entstehen und prüfbar sein. Die Folge: Der bessere Arzt bekommt mehr Honorar!

Wie funktioniert das genau?

Jede Fachgruppe hat Standardprobleme, die immer wiederkehren. Diese gilt es zu lösen. Um in eine morbiditätsorientierte Vergütung einzusteigen, sind die Behandlungsprozesse zu identifizieren, die für 70 bis 80 Prozent der Patienten einschlägig sind. Für die Pneumologie geht es beispielsweise um Patienten mit Asthma, COPD, Schlafapnoe und mit restriktiver (interstitieller) Erkrankung. Dabei sind einige Prinzipien zu beachten.

Prinzip eins: Bezahlung ex post

Erst wenn eine Diagnose gesichert ist, kann Vergütungsanspruch entstehen. Nicht der Weg (oder Umweg) zur Diagnose wird honoriert, sondern das Ergebnis. Das erspart dem Patienten Untersuchungen, und der Arzt arbeitet effektiver. Ressourcen werden gespart.

Prinzip zwei: zwischen Alt und Neu unterscheiden

Ohne Zweifel verursacht ein Patient, der zum ersten Mal einen Arzt aufsucht, einen höheren Aufwand, als ein Patient, der in einer Praxis chronisch versorgt wird. Durch eine unterschiedliche Honorierung eines Altbekannten gegenüber einem neuen Patienten lenke ich die Aufmerksamkeit auf die neuen. Darunter fallen auch Patienten, die ein ganzes Jahr und länger nicht in der Praxis behandelt wurden. Wiedereinbestellungen werden unwirtschaftlich gemacht. Es entstehen Freiräume für neue Patienten. Die Kompetenz des Hausarztes wird gestärkt.

Prinzip drei: Zuschläge für besondere Krankheitsverläufe

Bei zwei gleichzeitig bestehenden pneumologischen Krankheiten, bei der Exazerbation einer COPD oder bei schwerkranken Patienten kann ein Zuschlag aktiviert werden, der an das Ergebnis ganz bestimmter Untersuchungsergebnisse gebunden ist. Krankheitsbedingter Mehraufwand wird transparent. Mehr noch: Er wird Vergütungsgrundlage.

Prinzip vier: Einzelleistungen bei nicht vermehrbaren Leistungen

Hochwertige Einzelleistungen wie die Bronchoskopie und die Polysomographie entziehen sich einer Pauschalierung. Hier wird die rechtfertigende Indikation zum Prüfstein, beispielsweise der Respiratory Distress Index. Die Zugangskriterien sind festgelegt.

Fazit

Insgesamt ist QUELL ein System, das die Interessen der Patienten und Pneumologen in die gleiche Richtung lenkt. Leistungsergebnisse determinieren die Vergütung, nicht die Vorhaltung von Leistungsoptionen, auch keine Pauschale. Leistung wird transparent und prüfbar, der schnelle Weg zu Ziel ist attraktiv. QUELL nutzt Patient, Arzt und Kasse.
Das Zehn-Punkte-Programm auf dem Weg zu einer qualitätsinhärenten Honorierung!

Praktische Umsetzung:

  1. Identifikation der Schlüsselindikationen (Beschreibung von ca. 70 - 80 % des Patientengutes)
  2. Aufwandsschätzung durch Analyse des Leistungsumfanges zur Diagnosesicherung.  (Leitlinienanalyse, rechtliche Vorgaben u.a.)
  3. Erstellung von Schlüsselindikatoren zur Diagnosedefinition. (Verfügbarkeit obligat, definiertes Ergebnis)
  4. Trennung des Leistungsaufwandes nach Alt/Neu Patienten (1 Jahr keinen Kontakt mit der Praxiseinheit)
  5. Prozessuale Betrachtung jeder Diagnose innerhalb eines Dreimonatszeitraumes
  6. Definition von Aufwandsindikatoren bei besonderen Verläufen (Schweregrad, Multimorbidität, Exazerbation, komplexe Technik…)
  7. Dokumentations- und Prüfkriterien der Indikatoren (Übernahme in die Abrechnungsdaten, Pauschalprüfung durch KV)
  8. Definition nicht vermehrbarer Einzelleistungen
  9. Fakultativ Erarbeitung von Ergebnisindikatoren (Subjektive und objektive Indikatoren)
  10. Kalkulation der Preise